Implantologie

Dieser Bereich der Zahnheilkunde beschäftigt sich mit künstlichen Zahnwurzeln, gefertigt aus hoch reinem Titan, die im Kieferknochen eingesetzt werden und z.B. als Stütze für die Befestigung einer Zahnkrone dienen. Das Metall, Titan das in der Medizin schon seit Jahrzehnten erfolgreich zum Einsatz kommt, wird vom Körper  ohne jegliche Abwehrreaktion angenommen und sogar in unsere  Knochen einbaut. Ärzte sprechen  hier von einer sogenannten Osseointegration.

Die Implantologie hat in den letzten Jahren eine rasante Entwicklung genommen und kann bei der richtigen Indikationsstellung mittlerweile als ein sicheres Verfahren betrachtet werden.  Viele klinische Langzeitstudien über zehn Jahre belegen durchaus eine Überlebungsrate von mehr als  90%.

Ein Implantat zusammen mit der darauf befestigten Krone ist für das Schließen einer Zahnlücke  vor allem dann  der bevorzugte Therapieansatz,  wenn die natürlichen Nachbarzähne kaum Schäden oder Füllungen aufweisen  oder sogar völlig unversehrt sind. Hier würde eine klassische Brücke ein unnötiges Abschleifen von der  gesunden Zahnsubstanz erfordern,  was zudem  auch mit Risiken verbunden wäre (Schleiftrauma).

Vor allem dann,  wenn die hinteren Backenzähne verloren gegangen sind und nicht mehr als Brückenpfeiler zur Verfügung stehen, können nur Implantate noch einen festsitzenden Zahnersatz ermöglichen,  wo sonst  eine konventionelle  herausnehmbare  Teilprothese  unumgänglich  wäre.

Implantate können auch als zusätzliche Unterstützung dienen, um Teilprothesen  mehr Halt und Stabilität zu verleihen und so die Lebensdauer  des Zahnersatzes deutlich zu verlängern. Sogar Vollprothesen können durch die Verwendung von unterstützenden Implantaten im Hinblick auf die Kaufunktion und dem Tragekomfort erheblich aufgewertet werden.

Ob bei Ihnen eine Behandlung mit Implantaten möglich wäre,  kann nur nach einer gründlichen Voruntersuchung, Auswertung der Röntgenaufnahmen und Abwägung von etwaigen Risikofaktoren  geklärt werden. Gewohnheiten wie starkes Rauchen und Zähneknirschen, das Vorliegen einer aggressiven Parodontitis und eines nicht gut eingestellten Diabetes  können z.B. den langfristigen Erfolg der Versorgung mit Implantaten gefährden.

Ein ganz wichtiger Aspekt,  den es abzuklären gilt, ist das vorhandene  Knochenangebot und den Zustand des Zahnfleisches im Operationsbereich. Ist nicht genügend Knochen vorhanden,  um die Implantate aufzunehmen, muss der Knochen wieder aufgebaut werden. Wir sprechen dann von einer Augmentation  des Kieferknochens. Stellt sich das Zahnfleisch als zu dünn dar, muss mit ausgewählten Weichgewebstechniken eine Verbesserung dieses Zustands herbeigeführt werden.

Nicht unerwähnt bleiben darf die Bedeutung der Zahnpflege für den Langzeiterfolg der Implantate. Ein Implantat verfügt über weitaus weniger  Abwehrkräfte als  ein natürlicher Zahn und braucht demnach eine noch gründlichere Pflege. Eine ungenügende Mundhygiene führt unweigerlich zu einer sogenannten peri-implantären mukositis (peri-implantitis).Dies ist im Grunde genommen eine Parodontitis des Implantats einhergehend mit  einer nur schwer  zu kontrollierenden Entzündung des Zahnfleisches und einem progressiven Knochenverlust.

In Anbetracht dessen ist die biologische Wertigkeit eines natürlichen Zahnes für sich genommen  trotz aller Möglichkeiten der hochmodernen  Implantologie derzeit immer noch höher einzuschätzen als die eines  Implantats. Ziel aller Behandlungsmaßnamen sollte es deshalb sein die eigenen  Zähne nach gründlicher Abwägung von Aufwand und Risiken wenn möglich zu erhalten.